Es ist wichtig den Mindestlohn zu erhöhen wie es die Ampelkoalition der Bundesregierung beschlossen hat. Auch das trifft überwiegend Frauen. Auf der anderen Seite aber, gleichzeitig die Minijob Verdienstgrenze anzuheben. Das passt nicht zusammen. Die Folge ist mehr geringfügige Beschäftigung ohne sozialen Schutz. Wir fordern die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ab dem ersten Euro. Frauen arbeiten ihr Leben lang und haben dann keinen Anspruch auf Rente. Das ist nicht hinnehmbar!
Es muss wie auch heute bei den Sozial und Erziehungsberufen endlich eine bessere Bezahlung der sogenannten Frauenberufe her.Alle Berufe wie Einzelhandelskauffrau, Medizinisch technische Assistentin, Altenpflegerin oder Sozialversicherungsfachangestellte sowie alle Kolleginnen im hauswirtschaftlichen Servicebereich müssen von ihrem Lohn leben können, um auch im Alter eine auskömmliche Rente zu haben. Gleiche Bezahlung der sozialen Arbeit wie für das Fertigen von Autos und anderen Maschinen.
Wir fordern ein Gleichstellungscheck für Gesetze und Tarife. Dazu gehört auch die Tarifbindung in allen Bereichen. Es kann nicht sein, das es immer noch Betriebe und Dienststellen gibt, die aus den Arbeitgeberverbänden aussteigen oder nur in Anlehnung an Tarife bezahlen. Auch bei den beiden großen Sozialverbände Diakonie und Caritas, die sich am öffentlichen Dienst Tarif orientieren,werden keine Tarifverträge angewandt. Die Arbeitsvertragsrichtlinien nach denen Kolleginnen und Kollegen bei Caritas und Diakonie bezahlt werden, sind nur Vertragsrichtlinien und keine Tarifverträge. Trotzdem stehen Kolleginnen und Kollegen aus diesen Bereichen mit verschiedenen Aktionen in den Betrieben an Eurer Seite.
Auch die Behindertenhilfe gehört mit ihrer Arbeit zum Sozial und Erziehungsdienst. Viele der Berufe in diesem Bereich wie die Arbeiterzieherin oder die Fachkraft für Berufsförderung sind in den Eingruppierungsplänen noch gar nicht vorhanden. Teilhabe und Inklusion für Menschen mit Beeinträchtigung wird hervorgehoben, aber im Alltag ist weder in der Personalbemessung( die nicht vorhanden ist) noch in der Bezahlung der Heilerziehungspflegerin die Wertschätzung erkennbar.
Um den Fachkräftemangel in all unseren Bereichen der sozialen Arbeit entgegenzuwirken, brauchen wir gute Ausbildung. Es ist unbedingt nötig in allen Bereichen fest verankerte Zeiten für Anleitung und Begleitung zu haben. Die Ausbildung und die Ausbildungsanleitung muss vergütet sein. Wir fordern eine partnerschaftliche Verteilung von Haus,-Sorge und Erwerbsarbeit zwischen den Geschlechtern. Wir fordern eine Gesellschaft in der auch unbezahlte Sorgearbeit endlich als vollwertige Arbeit anerkannt wird und im gleichen Masse von Männern übernommen wird.
„Frauen haben immer noch nicht 50 Prozent vom Kuchen, weder die Sorgearbeit noch die existenzsichernde Erwerbsarbeit ist gleichberechtigt verteilt“
Generationsübergreifend wollen wir deutlich machen wo dringende Veränderungen für unsere Gesellschaft nötig sind.