Am Dienstag ruft ver.di zu einem eintägigen Warnstreik an den m&i Fachkliniken Hohenurach in Bad Urach auf. Damit will die Gewerkschaft vor der vierten Verhandlungsrunde am 17. November ein deutliches Signal an den Arbeitgeber senden, dass die Beschäftigten entschlossen sind, für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Gegen 12 Uhr wird es gegenüber der Klinik 1 auf dem Busparkplatz eine Kundgebung geben.
Das bisherige Angebot des Arbeitgebers bleibt unkonkret und kaum fassbar. Anfang Oktober waren es noch 1200 Euro steuerfrei als Einmalzahlung und nach 12 Monaten dann 4,8 Prozent auf die Tabelle. In der folgenden Verhandlung lagen nur noch 600 Euro auf dem Tisch. Weitere geforderte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und sonstige Leistungen lehnte die Arbeitgeberseite strikt ab.
„Die Beschäftigten sollen – so die Meinung des Arbeitgebers - die höheren Preise für Energie, Treibstoff und Lebensmittel alleine schultern. Steigende monatliche Mehrausgaben lassen sich nicht mit Einmalzahlungen ohne Tabellenwirkung heilen. Bei dem ersten Angebot auf zwei Jahre bedeutet dies einen Reallohnverlust von über 12 Prozent. Das ist demotivierend für alle Beschäftigte und entwertet die Gehälter. Die Kolleginnen und Kollegen streiken am Dienstag für nichts weniger als den Erhalt ihrer bisherigen Reallöhne, aber auch für bessere Arbeitsbedingungen“, so Yvonne Baumann, ver.di-Verhandlungsführerin.
Die Beschäftigten der Fachkliniken Hohenurach hatten bei der letzten Verhandlungsrunde in einer spontanen Pausenaktion dem Arbeitgeber bereits mit einer Unterschriftensammlung deutlich gemacht, dass sie geschlossen hinter den Forderungen stehen.
ver.di fordert 7,5 % mindestens aber 200 Euro pro Monat. Für die Auszubildenden eine Erhöhung der Vergütungen um 125 Euro pro Monat.
Weitere Forderungen sind die Evaluierung und Anpassung der neuen Eingruppierungsregelungen von 2019, die Angleichung des Gehaltsniveaus bestimmter Entgeltgruppen an das regional übliche Niveau, einen Nachteilsausgleich für ver.di-Mitglieder und eine Mobilitätszulage. Zudem fordert ver.di eine tarifliche Regelung für eine betriebliche Altersversorgung auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes sowie einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz und alternsgerechtes Arbeiten.